Die zweite Etappe hat begonnen

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Die zweite Etappe der Reise hat begonnen. Nach drei wunderbaren Tagen bei super Gastgebern, mit Schwenken, Besichtigungen und Gemütlichkeit bei strahlendem Sonnenschein, hat uns der Regen heute wieder auf die Straße gejagt.

Nach einer kurzen Tankpause in Delsbo ging es dann endültig auf den Weg zum Nordkapp. Die letzte Planung war eigentlich heute eine kurze Etappe zu machen. Wir wollten zuerst einen Campingplatz in der Nähe von Sundsvall suchen, dann ein bischen Wäsche machen und evtl. noch einen Fisch aus der Ostsee ziehen. Außerdem ist heute ja auch wieder ein Trainingstag. Aber wie zu erwarten kam es anders, und wie man denkt sowieso.
In Sundsvall waren wir innerhalb kurzer Zeit. Viel schneller als ich gedacht hatte. Da es regnete, und noch der ganze Tag vor uns lag (da war es ca. 13:30 h) beschlossen wir erst mal zu frühstücken, und dann zu schauen wie weit wir noch kommen können.

Ja, zugegeben, ein gesundes Frühstück sollte anders aussehen … allerdings sollte es Frühstück auch vor 12 h geben. Also gleicht sich das wieder aus. Und außerdem ist das ein original Schweden-Burger. Nix Mc Doof Mist oder so was. Gutes Fast-Food von Sybilla.
Tja, und dann haben wir Kilometer geschrubbt und dem Regen getrotzt.

So dass die erste Rast auf unserer eigentlichen Nordkapp-Tour in Ånäset, nördlich von Umeå, ist. Es sieht so aus, als ob wir unser Ziel, das Nordkapp in vier Tagen zu erreichen, tatsächlich umsetzen können.


Der Lufta-Campingplatz ist ein schönes, gepflegtes und ruhig gelegenes Plätzchen. Allerdings nicht direkt an der Ostseeküste, was wir eigentlich gesucht hatten. Aber Lufta hat ein wichtiges Angebot, dass wir bei anderen Plätzchen nicht sicher erkennen konnten. Hier gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner. Tja, man muss prioritäten setzen. Da kann ich jetzt mein Training fort setzen, und gleich danach die verschwitzen Klamotten in die Maschine machen.
Nach dem Laufen, gefolgt vom Duschen, wollten Raffael und ich es uns dann neben dem Wohnwagen gemütlich machen. Da sprach mich plötzlich eine Dame aus dem Wohwagen neben uns auf deutsch an, mit leichtem östereichischem Akzent. Zuerst dachte ich, dass es Urlauber wie wir sind – naja, so ungefähr wie wir. Aber ich bemerkte, dass auch ein schwedischer Akzent mit drin war. Es stellte sich heraus, dass sie Schwedin ist und ihre Großeltern stammten aus Österreich. Und sie hat wohl seit neun Jahren nicht mehr deutsch gesprochen. Aber das klappte noch wunderbar, und wir haben kurz smalltalk gehalten, und festgestellt, dass während Raffael und ich bisher eher von der Sonne begleitet werden, unsere Nachbarn hier eher dem Regengott huldigen. So hoffe ich, dass diese den Regen mit sich nehmen, und uns morgen die Sonne wieder hold ist.

Die Ankunft hier war optimal. Nicht zu kalt. Kein Regen, sogar ein paar Sonnenstrahlen. Aber seit ich von meinem Lauf zurück bin hat es zu tropfen begonnen. Das ist aber auch gar nicht schlimm. Denn nach dem kleinen Smalltalk mit unserer Nachbarin habe ich mich dann zu Raffael gesetzt, und die Stimmung wurde jäh gestört, durch gefühlte hundert Mücken, die sich im Blutrausch auf jedes freie Stückchen Haut stürtzten. Raffael hat es dann vorgezogen lieber gemütlich duschen zu gehen, und ich habe mich in der Wohnwagen verzogen, wo es kuschelig warm, und vor allem Mückenfrei, ist.
Den Rest des Abends haben wir dann in der Waschküche verbracht.

Denn auch dort war es warm, trocken und .. naja, weniger kuschelig. Aber es gab einen Tisch und Stühle. Und Jørgenson war dabei.
Wer Jørgenson ist. Das ist ein hand geschnitzer Elch und nun unser ständiger Begleiter und dritter Nord Cuper im Bunde.