Gotland – letzter Tag – der Norden

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Der letzte Tag (hoffentlich) auf Gotland. Heute Nacht geht es mit der Fähre um 3:30 h zurück nach Nynäshamn. Das heißt, dass wir eine lange Nacht mit wenig Schlaf haben werden. Mit ein bisschen Glück bekommen wir drei Stunden Schlaf auf der Fähre. Vorher wird es mit schlafen eher nichts, denn wir wollen bei Zeiten am Hafen sein. D.h. mindestens 2 Stunden vorher. Wir wollen allerdings spätestens um 1:00 h dort sein, denn es scheint, als hätte die Dame am Schalter nicht ganz verstanden wie wir unterwegs sind. Wir hatten ausdrücklich gesagt, dass wir ein Auto mit Wohnwagen haben. Auf dem Ticket steht jetzt aber Wohnmobil. Hoffentlich macht das keinen Unterschied. Nachzahlen ist ja gar kein Problem, nur falls der Stellplatz dann falsch berechnet ist könnte es evtl. zu Diskussionen kommen. Wobei ich denke ein Auto mit Qek ist nicht wesentlich, wenn überhaupt, größer als ein Wohnmobil. Aber das wird schon irgendwie klappen.
Da wir ja eine lange Nacht vor uns haben, hatten wir uns auch nichts allzu anstrengendes vorgenommen. Mal abgesehen davon, dass heute mein Trainingstag war. Aber Training gibt einem ja Kraft. Und auch heute kam ich voller Energie aus der Dusche. Vielleicht auch deshalb, weil nach dem Einseifen die Duschautomatik meine Chipkarte nicht mehr nehmen wollte, und ich mich mit kaltem Wasser abduschen durfte. So lange habe ich, glaube ich, noch nie geduscht. Und noch nie so viel Wasser verbraucht. Nicht dass jemand jetzt denkt ich habe eine unentdeckte Vorliebe für kaltes Duschen gefunden. Es hat vielmehr eine gewisse Zeit und langsames angewöhnen an die Temperatur erfordert. Zuerst dachte ich ja mein Guthaben sei aufgebraucht, und hatte mich gewundert, ob ich so schlecht rechnen kann. Später wollte ich dann für abends noch ein bisschen Guthaben aufladen, als die Dame an der Rezeption mir mitteilte, dass noch mehr als ausreichend Guthaben auf der Karte sein. Und so musste ich mir dann sogar noch mal Guthaben ausbezahlen lassen, da wir ja abends abreisen, wenn die Rezeption schon geschlossen ist. Aber kalt duschen war vielleicht auch genau das richtige heute morgen.
Nach dem Training ging es dann auch gleich los. Raffael war schon auf den Beinen. Und so vergeudeten wir auch keine Zeit. Heute sollte es einfach ein bisschen durch den Norden gehen.
Zuerst nahmen wir uns Fårö vor. Dort angekommen mussten wir dann aber feststellen, dass man nur mit einer Fähre nach Fårö, dem nördlichsten Punkt Gotlands kommen kann. Das hätten wir ja gemacht, aber es gab eine ca. 1 km lange Schlange am Fährhafen in Fårösund, und das wollten wir uns dann doch nicht antun.


Fårösund selber hatte nicht so wirklich was zu bieten, also setzten wir unsere Rundfahrt fort.
Bereits auf dem Weg nach Fårösund war uns ein Museumsdorf mit Wikingerhäusern in Bunge aufgefallen.

Und da dachten wir uns, nehmen wir das doch mit. Der Eintritt kostete 100,- Kronen (ca. 10,- EUR), aber wir machen ja Urlaub und dachten, was solls. Die 10,- EUR waren es dann aber auch Wert. Dort stehen etliche Häuser aus allen möglichen Zeitepochen mit Einrichtung. Dazu viele Gebrauchsgegenstände aus den Epochen, Sägewerke, Windmühlen, ein Fischerdorf, Schmieden, Holzkohlemeiler, Teergewinnung, Tischlerwerkstätten und und und. Ganze drei Stunden haben wir uns da rum getrieben und geschaut und fotografiert. Hier nur eine klitzekleine Auswahl um einen Eindruck zu bekommen.


Dazu gibt es dort wohl auch regelmäßig Vorführungen, wie man in früherer Zeit sein Leben bewältigen musste. Von der Holzkohlegewinnung und dem Schmieden über Teererzeugung, Bretter sägen und Seile drehen und flechten bis hin zum Fischernetze knüpfen. Und es gibt sogar einen Wikingerspielplatz für Kinder.

Das war dann doch Anstrengender als geplant. Aber zur Erfrischung haben wir uns dann ein leichtes Mittagsmahl (Kålpudding) im Cafe neben dem Museum gegönnt.

Und direkt die Fika angeschlossen.

Und das alles zu einem äußerst guten Preis, und bei guter Qualität der Speisen. Das hätte ich ja bei einem Museumscafe nicht erwartet. Also wer mal nach Gotland kommt sollte schon allein wegen des Essens nach Bunge fahren.


So gestärkt drehten wir dann noch die Runde weiter durch den Norden, jetzt aber ohne weitere Stops und mit dem konkreten Ziel zurück zum Campingplatz, um noch ein bisschen auszuruhen, abends noch eine erfrischende – nun hoffentlich warme – Dusche zu nehmen, und dann gehts ja schon bald weiter, zurück nach Nynäsham und dann in den Süden nach Småland.